Die Gestaltung der Internetseite ist klar, übersichtlich und sachlich. Das Foto der Autorin verschafft dem Sachgebiet einen persönlichen Eindruck. Mit wenigen Klicks und zügiger Ladezeit findet man die gewünschten Inhalte. Nur beim ersten Besuch der Seite befasst man sich mit der Einstellung von Cookies danach nicht mehr. Die Suchfunktion führt je nach Begriff zu verschiedenen Artikeln dieser Seite. Gibt man „Pflegegrad“ ein, werden dazugehörige Beiträge vorgeschlagen. Der Begriff „Pflegebedürftigkeit“ ergibt allerdings ein vollständig anderes Ergebnis, einen versicherungs-orientierten Inhalt. Der Internetauftritt ist nicht barrierefrei. Man kann zwar mit den eigenen Werkzeugen die Schrift vergrößern, es werden aber keine Hilfen für Menschen mit Sehbehinderung auf der Website vorgehalten.

Der Betreiber der Website ist „Finanztip“, der Teil der gemeinnützigen Finanztip Stiftung ist. Hinter der Stiftung stehen zwei Banker, die ihre Unternehmen in eine gemeinnützige Stiftung überführt haben. Das Interesse des Betreibers besteht darin, dass die Nutzer ihre persönlichen Finanzen selbständig und so einfach wie möglich verwalten können. „Durch fundiert recherchierte Ratgeber, leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen und konkrete Produktempfehlungen, auf die Du Dich verlassen kannst.“

Die Autorin des Beitrags ist Journalistin. Sie hat ein Studium der Politikwissenschaft absolviert und betreut redaktionell den Bereich Versicherungen. Dokumentendownloads bzw. Quellennachweise werden innerhalb des Textes verlinkt. 

Finanztip finanziert die Website über Produktempfehlungen, die im Text verlinkt und mit Sternchen markiert sind. Die Anbieter der Produkte bezahlen Finanztip für Klicks auf den Link und Kauf der Produkte. Zu Beginn und am Ende des Beitrags findet sich ein Hinweis dazu. Dieser ist jedoch nicht farblich hervorgehoben und auf den ersten Blick schnell zu übersehen. 

Der Text ist in einfachen verständlichen Sätzen verfasst und das Schriftbild ist durch die Größe der Buchstaben und der Zeilenabstände gut lesbar. Der Leser wird mit einem „Erklär-Du“ angesprochen. Augenscheinlich verfolgt man damit die Absicht, den Nutzer niedrigschwellig zu erreichen und eine persönliche Ebene zu schaffen.

Eingeleitet wird der Beitrag durch eine Zielformulierung bzw. eine grobe Inhaltsangabe, die den Leser in die Materie geleitet. Die empfohlenen Tipps dazu sind farblich hervorgehoben. Das Inhaltsverzeichnis, das beim Scrollen in Form eines orangenen Buttons am rechten unteren Rand fixiert ist, dient als mögliche Abkürzungshilfe im Text. Durch Anklicken erscheinen die passenden Inhalte. Der Beitrag fokussiert auf das Thema, auf ablenkende Kästen oder Blöcke mit Werbung wird verzichtet. In diesem Beitrag wurden keine Links zu Produktempfehlungen gefunden.  Die gleich gestalteten Icons ziehen sich einheitlich durch die Beiträge der gesamten Website, so dass man auch zu anderen Themen die grundsätzliche Strukturierung wiedererkennt und sich zügig zurechtfindet. Einzelne Graphiken sind erläuternd in den Text eingebunden. 

Das Verfahren, die Rechte der Versicherten und mögliche Ansprechpartner werden korrekt und praxisnah dargestellt. Arbeitshilfen stehen, wenn man die eigene E-Mail-Adresse eingegeben hat, zum Download bereit. Die Vorlagen sind gut formuliert, übersichtlich und zum sofortigen Gebrauch bearbeitbar und einsetzbar. Die angebotenen Informationen beschränken sich im Wesentlichen auf das Verfahren. Sie stehen damit mit den Kernkompetenzen der Autorin und von Finanztip im Einklang. Konkrete pflegerelevante Inhalte der Begutachtung werden demzufolge auch nicht näher erläutert. 

Zielgruppe soll der betroffene und hilfesuchende Mensch sein, der umgehend Hilfe benötigt. Die Aufbereitung des Textes scheint nicht adressatengerecht, wenn der Hilfesuchende kognitiv eingeschränkt oder sehbehindert ist. Adressiert ist demnach eher derjenige, der den Hilfebedürftigen unterstützt. Die Aktualität des Inhalts kann anhand des Datums nachvollzogen werden. Die Inhalte wurden am 24.08.2022 aktualisiert und die Hyperlinks sind aktuell.

Die Website ist gut gestaltet. Bei Nutzung der Suchfunktion muss man auf die Begrifflichkeit achten. Der Fachbeitrag ist sachlich und fachlich gut dargestellt, ebenso aktuell, übersichtlich und gut verständlich. Er beschränkt sich im Wesentlichen auf den Ablauf und die Rechte der Versicherten. Schön sind der Hinweis auf die Pflegeberatung mit den dazugehörigen möglichen Kontaktstellen sowie die Arbeitshilfen zum Download. 

Wenn man mit dem Thema Pflegegrad noch keine Berührungspunkte hatte, wird man trotz der Komplexität des Inhaltes gut in die Thematik eingeführt. Man kann auf der Webseite „Pflegegrad beantragen“ mit strukturierten Unterkapiteln grundlegende Informationen in gut verständlicher Sprache finden.