Autor: Thomas Auxel
Gesundheitskompetenz ist nicht erst seit der geplanten Einführung von Gesundheitskiosken unter pflegefachlicher Leitung ein Thema für die Pflege. Wo können sich Pflegefachkräfte mit der Problemstellung vertraut machen? Thomas Auxel hat sich die Informationsangebote des RKI und der BZgA angesehen.
Navigation und Performance der Websites
Beide Seiten haben einen sehr statischen Aufbau. Die Navigation ist durch Scrollen von oben nach unten möglich. Auf der RKI – Seite gibt es einen zusammengefassten Beitrag, der mit einem Bild versehen ist. Unter dem Foto werden zahlreiche Informationsquellen und Datenanhänge zum Download und gesuchten Themenbereich angeboten. Die BZgA Seite kommt hingegen ganz ohne Bilder aus, dafür wird sehr viel wissenschaftlicher Text verwendet. Für Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigung besteht auf der RKI-Seite die Möglichkeit zur Auswahl einer größeren Schriftart. Zudem werden auf beiden Seiten die Navigation und Erläuterungen zum Inhalt der Internetauftritte in Gebärdensprache angeboten. Die Seiten und Links beider Plattformen lassen sich schnell öffnen und bereitgestellte Dokumente nach Leistungsfähigkeit des eigenen Internetanschlusses herunterladen. Beim erstmaligen Öffnen der Seite wird um Zustimmung von Cookies gebeten.
Urheber und Quellen
Als Betreiber der Webseiten ist das Robert Koch Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für den Inhalt der Webseiten zuständig. Laut Impressum werden der Kommissarische Direktor: Prof. Dr. Martin Dietrich (BZgA) und die Pressesprecherin des RKI-Frau Ronja Wenchel als für das Internetangebot verantwortliche Personen benannt. Auf beiden Internetpräsentationen werden Informationen aus den jeweiligen Arbeitsgebieten des RKI und der BZgA angeboten. Autoren der Fachtexte sind sowohl Studienverantwortliche im Bereich der Forschung als auch wissenschaftliche MitarbeiterInnen der beiden Institutionen. Dadurch bieten beide Seiten einen umfangreichen Transfer von Forschungsergebnissen, Studien und anderen Gesundheitsinformationen und sind daher für Recherchezwecke eine gute Informationsquelle. Das RKI gibt an, dass die Seiten von bis zu 4 Millionen Nutzern im Monat gesehen werden.
Sprache und Verständlichkeit
Auf der Internetseite des RKI wird dargestellt, dass sich das Internetangebot primär an die Fachöffentlichkeit richtet. Damit wird der Anspruch und die Verständlichkeit der Inhalte definiert. Während die RKI-Webseite eine Linkliste zu relevanten Fachtexten und Studien zur weiteren Recherche anbietet, stellt die BZgA Webseite einen Fachtext zur Erläuterung des Begriffs bereit. Der sehr lang und mit Fachwörtern konzipierte Text wirkt übermächtig und ist in der optischen Gestaltung anstrengend für die Augen. Es fehlt an Informationsgrafiken und kurzen Zusammenfassungen, die bei interessierten Personen die Lesefreude wecken und die Verständlichkeit fördern.
Inhalt
Pflegekräfte, die sich mit der Gesundheitskompetenz von pflegebedürftigen Personen auseinandersetzen und zu deren Förderung beitragen möchten, erhalten für die Konzeptentwicklung oder Anpassung von Standards sehr gute Informationen. Der Beitrag des BZgA erläutert den Begriff, den Kontext sowie die Bedeutung für die Praxis in unterschiedlichen Settings. Er bietet sich als Einstieg in die Thematik an. Für die tiefergehende Recherche stehen das Literaturverzeichnis sowie Links zu weiteren Quellen und die Webseite des RKI zur Verfügung. Der Beitrag der BZgA ist mit Datum versehen, so dass die Aktualität nachvollzogen werden kann. Pflegefachkräfte können sich die theoretischen Grundlagen für die Förderung der Gesundheitskompetenz von Patienten/ Bewohnern/ hilfebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen erarbeiten, müssen jedoch die Inhalte anschließend für die Zielgruppe adressatengerecht aufbereiten.
Zusammenfassung
Die Internetseiten des RKI und der BZgA bieten Fachleuten ein umfangreiches Informationsangebot zum Thema Gesundheitskompetenz. Gut gelungen sind die Barrierefreiheit und die Angebote in Gebärdensprache. Dadurch wird Teilhabe auch an Fachinformationsangeboten gewährleistet. Für eine bessere Lesbarkeit sollten insbesondere die sehr langen Texte auf der BZgA Webseite durch Grafiken und Farbanpassungen bzw. kurze Zusammenfassungen aufgewertet werden. Die Internetpräsentationen sind für Pflegefachkräfte, die ihre Informations- Beratungs- und Schulungsangebote zur Gesundheitsförderung weiterentwickeln wollen, eine gute Empfehlung. Dabei empfiehlt sich der Einstieg mit der BZgA Webseite und eine anschließende spezifische Recherche unter Nutzung der RKI Webseite.
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