Autorin: Heike Jurgschat-Geer
In diesem Beitrag betrachten wir ein Informationsangebot zu den Pflegegraden auf der Website Pflegeberatung.de.
Navigation und Performance der Website
Um die Website Pflegeberatung.de laden zu können, muss zunächst die Cookie-Meldung bearbeitet werden. Diese ist sehr gut verständlich und übersichtlich gestaltet. Auch die Website ist graphisch klar durch Farbkontraste und vier Hauptnavigationspunkte aufgebaut. Allerdings verbergen sich hinter den vier Überschriften umfängliche und verschachtelte Gliederungslisten. Eine Übersichtsseite mit der gesamten Navigationsstruktur wird nicht angeboten. Auch Hilfen wie beispielsweise eine Vorlesefunktion fehlen. Am oberen Seitenrand ist eine Suchfunktion, diese erscheint auch noch einmal als rote Lupe am linken unteren Seitenrand. Gibt man den Begriff „Pflegegrad“ in die Suche ein, werden 107 Treffer für diese Website angezeigt. Ich habe mir für diesen Blog die Webseite "Pflegegrade" und ihre Unterkapitel näher angesehen.
Urheber und Quellen
Die Seite Pflegeberatung.de wird von der Compass private Pflegeberatung GmbH angeboten. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der privaten Krankenversicherung. Zweck der Organisation ist es, Beratungsleistungen für Versicherte zu erbringen. Die Autoren der einzelnen Beiträge werden nicht benannt, das gesamte Informationsangebot wird von der Geschäftsführung verantwortet. Unter dem Punkt „Über dieses Angebot“ wird die Verbindung zur Privaten Krankenversicherung und zur Schwestergesellschaft Medicproof beschrieben. Dabei werden insbesondere die Vorzüge des Unternehmens herausgehoben. Eine präzise Darstellung der Organisation und ihrer Zugehörigkeiten zum Beispiel durch ein Organigramm wird nicht angeboten. Literatur- und Quellennachweise zu den Beiträgen und das Datum der letzten Bearbeitung fehlen.
Sprache und Verständlichkeit
Der betrachtete Beitrag ist sprachlich leicht verständlich formuliert. Fachbegriffe sind farblich herausgehoben und in einem Glossar erläutert. Der Leser kann die Erklärung lesen, wenn er die Maus über den Begriff bewegt. Alternativ gelangt man durch Klicken auf den Begriff zum Glossar, das sich in einem neuen Fenster öffnet. Die Beiträge bestehen fast ausschließlich aus Textinformationen. Erläuternde Graphiken oder Tabellen unterstützen die Inhalte nur vereinzelt.
Auf allen Webseiten findet sich in einer linken Spalte der Aufruf zum Kontaktieren der Pflegeberater mit einer besonders hervorgehobenen Telefonnummer, die die Aufmerksamkeit vom Inhalt des Textes zu der Handlungsaufforderung lenkt. Ebenfalls in dieser linken Spalte werden Boxen mit Dokumenten zum Download oder mit Links zu weiteren Informationen angeboten. Da sie nicht inhaltlich mit dem Haupttext verknüpft sind, können sie ablenkend oder verwirrend wirken. Das gilt besonders für die Dokumente, da sich diese nicht in einem neuen Fenster öffnen.
Inhalt
Das Informationsangebot richtet sich an Versicherte und ihre Familien, die mehr über Pflegegrade erfahren möchten. Auf der Übersichtsseite „Pflegegrade“ können vier Unterkapitel ausgewählt werden. Am Ende jedes Kapitels kommt ein Hinweis „Mehr zum Thema“, der zu weiteren Webseiten führt. Die Informationen in den jeweiligen Beiträgen bewegen sich auf einem allgemeinen Niveau, das heißt sie bleiben eher an der Oberfläche. Nur wenn ich mich durch die insgesamt sechs Webseiten und zwei Themenblätter durchgearbeitet habe, verfüge ich vollständig über die grundlegenden Informationen. Der Aktualisierungsstand ist nicht ausgewiesen. Die Informationsbox mit einem Link zu Erklärvideos von Medicproof war nicht mehr aktuell.
Die Inhalte sind an manchen Stellen lückenhaft, ohne dass erklärt wird warum. So wird auf der Webseite „Pflegegrade und was sie bedeuten“ auf die Leistungen für Pflegegeld und stationäre Pflege anschaulich eingegangen. Pflegesachleistungen werden nur in einem Nebensatz, Tagespflege und andere Leistungen gar nicht erwähnt. Es werden im Text auch keine Verweise und Verlinkungen diesbezüglich genutzt.
Die zum Download angebotenen Dokumente sind in ihrem praktischen Nutzen für den Versicherten doch eher begrenzt. Das für viele Versicherte interessante Dokument „Pflegeprotokoll“ ist nur schwer zu finden. Zu Ihrer Orientierung habe ich in der folgenden Graphik einmal die Struktur und die angebotenen Zusatzinformationen dargestellt. Sie sehen die Übersichtsseite mit den vier Unterkapiteln, wie Sie von einer Seite zur nächsten gelangen und welche Dokumente und Links angeboten werden.
Zusammenfassung
Wenn ich mit dem Thema Pflegebedürftigkeit noch keine Berührungspunkte hatte, kann ich auf der Webseite Pflegegrade mit ihren vier Unterkapiteln grundlegende allgemeine Informationen in gut verständlicher Sprache finden. Die hohe Textlastigkeit und die unübersichtliche inhaltliche Struktur machen die Informationsbeschaffung trotz klarer graphischer Gestaltung anstrengend. Für eine erste Auseinandersetzung mit dem Thema wirkt die Komplexität des Angebots erdrückend.
Gut, dass ich sofort die Telefonnummer für die Pflegeberatung im Blickfeld habe.
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